Die Nationalgalerie in Prag widmete 2009/2010 der Malerfamilie Piepenhagen eine umfangreiche Ausstellung - eine besondere Ehrung für diese frühen Landschaftsmaler.
August Friedrich Piepenhagen wurde 1791 in Soldin bei Frankfurt an der Oder geboren. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, trat er zunächst eine Knopf- und Schnürmacherlehre an, seine Gesellenwandlung führte ihn in die Schweiz.
Trotz der Bekanntschaft mit dem Züricher Johann Heinrich Wuest und dem motivischen Einfluss des Salomon Gessner nimmt man im Allgemeinen an, dass Piepenhagen vor allem Autodidakt war und dass die starken Natureindrücke der Schweizer Landschaften ihn zum Zeichnen und Malen angeregt haben. 1811 übersiedelt er nach Prag und übernahm 1815 die Knopfmacherwerkstatt seines Vorgängers, dessen Witwe er heiratete. Zwischen 1816 und 1825 wurden ihm vier Töchter geboren, von denen er Charlotte und Louisa zu Malerinnen ausbildete. Spätestens seit den 1820er Jahren war er, neben seiner erfolgreichen Tätigkeit als Unternehmer, kontinuierlich als Landschaftsmaler aktiv. Von Charlotte und Louisa begleitet, unternahm er ab der Mitte des Jahrhunderts zahlreiche Reisen durch Deutschland, Frankreich und Belgien. Seine große Popularität, vor allem in den Zentren Prag, Wien, Linz, München und Berlin und die starke nachfrage nach seinen romantischen Kompositionen, veranlassten ihn Musterbücher mit Gemälden in Miniaturformat anzulegen, nach dem die Interessenten Werke nach ihrer Vorliebe bestellen konnten.
Am 27. September 1868 stirbt August Piepenhagen in Jeneralka bei Prag. Sein künstlerisches Erbe wird fortgeführt von seinen Töchtern und Schülerinnen Charlotte und Luise.